In den letzten Tagen habe ich einen interessanten Artikel bei Dajana gelesen, worum es um Geburten geht. Es gibt eine Hebamme, die Geburten von Kindern unterscheidet. Wer Hilfsmittel, wie eine PDA zum Beispiel in Anspruch nimmt, hat das Kind quasi nicht Selbstgeboren.

Durch diesen Artikel habe ich mich dazu entschlossen auch mal über die Geburt von K1 zu schreiben. Vorne weg möchte ich klarstellen, dass ich aus den Ansichten der einen Hebamme K1 auch nicht selbstgeboren habe. Es gibt anscheinend viele, die sich über diese Aussage der Hebamme aufregen. Ich kann nur sagen, dass ich mir dieses Erlebnis der Geburt nicht durch solche Aussagen kaputt oder schlecht reden lasse. Im Grunde lächle ich darüber und nehme es hin. Wenn man es so sieht, dass man ein Kind nicht selbst geboren hat, wenn man Hilfe in Anspruch nimmt, dann soll man meiner Meinung nach diese Ansicht haben. Ich muss und werde dem ganzen ja nicht zustimmen.

 

Die Geburt von K1 begann bereits am 9. Februar, als um 23:45 Uhr die Fruchtblase platzte. Der Witz an der Geschichte ist, dass mein Freund und ich die Bettseiten getauscht haben und ich noch witzelte, dass ich jetzt jedenfalls seine Bettseite dreckig mache, wenn die Fruchtblase platze. Im Endeffekt habe ich gar nichts dreckig gemacht, außer dem Boden, weil ich auf die Toilette gegangen bin, mit dem Empfinden mal pischen zu müssen. Dann bin ich wieder zurück ins Bett und habe mich ein paar Minuten später gewundert ob ich die Blase nicht ganz leer gemacht habe und bin noch einmal zur Toilette zurück gegangen. Dort hörte das laufen aber gar nicht mehr auf und somit war klar: Das ist die Fruchtblase. Handtuch zwischen die Beine und zurück ins Schlafzimmer. Dort habe ich meinen Freund mit folgenden Worten geweckt: „Mathias, du kannst das arbeiten morgen vergessen und schon mal deinen Urlaub einreichen!“ er hielt das ganze im ersten Moment für einen Witz. Danach haben wir meine Sachen gepackt – nein, ich hatte vorher keine Kliniktasche vorbereitet… hat ja auch so funktioniert.

Im Krankenhaus waren wir dann um 00:15 Uhr. Dort wurde ein CTG geschrieben und ich durfte noch einmal schlafen gehen. Das nächste CTG stand gegen 8 Uhr an, wo ich schon ein paar Wehen hatte. Zurück im Zimmer habe ich erstmal gefrühstückt, dann sind Mathias und ich spazieren gegangen und zum Bäcker, weil er auch hunger hatte. Irgendwann gegen frühen Nachmittag mussten wir dann wieder zum CTG, da waren die Wehen auch schon stärker und der Muttermund bei 3 cm. Bei diesem CTG hieß es dann „Noch 5 Minuten“ die dann aber zu guten anderthalb Stunden wurden. In der Zeit wurden die Wehen stärker, aber dadurch, dass der Druck nach unten fehlte, tat sich beim Muttermund gar nichts. Also bin ich erst noch duschen gegangen, baden durfte ich ja nicht mehr. Nach einer Stunde gab es erneut ein CTG, aber es hatte sich immer noch nichts getan. Dann hat mich die Hebamme zwei mal zur Station und zurück geschickt. Dagegen habe ich mich 20 Minuten geweigert und stand einfach auf dem Flur und habe Wehe für Wehe verarmet. Nach diesen 20 Minuten bin ich dann doch den Weg gelaufen, danach war der Muttermund bei 6 cm und ich durfte in den Kreißsaal.

Dort habe ich die erste PDA bekommen. Die wirkte aber irgendwie nicht, weswegen ich noch mal eine höhere Dosis bekommen habe. Da ich Hunger hatte und es laut der Hebamme gut wäre, wenn ich was trinken und einen Riegel essen würde, ist Mathias los gelaufen und hat beides besorgt. Kurz vorher habe ich noch ein wehenförderndes Mittel bekommen. In der Zeit, in der Mathias weg war, habe ich alleine im Kreißsaal gedämmert. Einen ganz leichten Schlaf, der richtig gut getan hat. Dann habe ich den mitgebrachten Riegel gegessen, der aber nur ein paar Minuten drin blieb. Dann ging es gefühlt auch recht schnell.

In Wirklichkeit war die Zeit mit Presswehen aber nochmal irgendwas bei einer und eineinhalb Stunden, in der ich alles gegeben habe. Die Hebamme war etwas verwundert, wie gut ich mitmache, nachdem ich mich ja geweigert hatte zu laufen. Dabei hat sie mich immer wieder gelobt wie gut ich doch beim Geburtsvorbereitungskurs aufgepasst habe. Das wurde mir an diesem Tag so oft gesagt, dass ich unter der Geburt nur noch lachen musste und Mathias dann erklärt hat, dass ich bzw. wir nie einen solchen Kurs besucht haben. Unter der Geburt haben die Ärzte und Hebammen noch einen Ultraschall gemacht, weil K1 einfach nicht raus wollte. Im Endeffekt ist er mit Hilfe der Saugglocke und der Hilfe von 8 Menschen auf die Welt gekommen.

Geburt mit Saugglocke

Als erstes wurde mir gesagt, dass er ein „Glückskind“ ist. Denn er hatte einen Knoten in der Nabelschnur, was auch hätte gefährlich werden können. Beim wiegen kam heraus, dass er 3.820 Gramm wog, daraufhin war mein erster Kommentar „Ich hab ein fettes Kind bekommen!“, da haben alle gelacht und gesagt, dass ich ein normalgewichtiges Kind bekommen habe. Und bei dem Messen des Kopfumpfanges, welcher 37,5 cm betrug, haben sie auch alle gesagt, dass es kein Wunder sei, warum er die Kurve nicht bekommen hat.

Das Fazit der Ärzte war: „Eine Nummer kleiner hätte es beim ersten Kind auch getan!“
Unser Fazit ist: „Es war gut so, wie es war und so doof es klingt ‚Hauptsache gesund!'“

Author

Ich bin Hanna, 28 Jahre jung. Gebürtig komme ich aus einer kleinen Stadt in Schleswig-Holstein. Mittlerweile lebe ich mit meinem Mann und unseren zwei Söhnen im Münsterland.

4 Comments

  1. Hallo liebe Hanna,

    ich habe gerade durch Zufall deinen Blog gelesen. Und in diesem Beitrag erkenne ich mich wieder. Mein Kleiner kam im September im letzten Jahr zur Welt. Mal abgesehen von der PDA, sind die Maße fast gleich (3980g, 37cm KU) und ich hatte ebenfalls eine Sauglocke, wo gefühlte 100 Menschen um mich rum standen und zerrten und auf dem Bauch drückten und anfeuerten… Puh! Danach wurde mir ebenfalls bestätigt, dass er schon so „fertig“ aussieht. Interessanterweise habe ich auch ein -wie sagt man so schön- „Anfängerbaby“. Er ist im Vergleich zu anderen u.a. eher ruhig, spielt schon mal länger alleine auf dem Boden und schläft durch. Wobei ich das schon etwas gemein finde, da mein Kleiner auch anstrengend sein kann. Auch ruhige Babys können unausstehlich sein. So, lange Rede, kurzer Sinn, ich finde es toll,dass es auch jemanden gibt, dem es so ähnlich geht wie mir.

    • Liebe Marianne,

      das freut mich irgendwie, dass du dich hierin wiederfindest…
      Ich kenn das mit den typischen „Anfängerbabys“ – eigentlich super lieb und beschäftigen sich recht viel auch alleine. Und dann gibt es wirklich diese Tage, da sind sie richtig anstrengend. Dann „kecker“ ich auch mal drüber – vornehmlich bei meinem Freund. Habe es aber auch mal bei anderen gemacht und da erntet man dann nur Sprüche von wegen: „Jetzt ist er einmal nicht gut drauf – hast doch sonst wenig stress mit ihm!“. Ja, sowas stimmt zwar, aber es ist trotzdem kräftezehrend, wenn 2 Stunden gebrüllt wird, weil man einfach nicht schlafen will. Und dann darf man sich nicht ärgern, weil es andere viel öfter tun? So etwas gibt mir dann doch schon zu denken…

  2. Ja, da hast du Recht. Auch ich, mit meinem süßen Fratz, möchte mich mal beschweren können, wenn es mal nicht so läuft. Und dabei möchte ich kein schlechtes Gewissen haben, weil andere Babys anstrengender sind. Dein Blog gefällt mir sehr!

  3. Pingback: [2015] Aller Anfang ist ein Interview – Hanna von familiert.de | liebeslieschen

Write A Comment

Pin It